Schallläden lenken den Klang – über Dächer hinweg und weg von sensiblen Bereichen. Durch die gezielte Gestaltung der Schallläden lässt sich die Nah- und Fernwirkung des Geläuts beeinflussen, sodass das Läuten als Wohlklang und nicht als Lärm wahrgenommen wird.

Schalllenkung statt Schallsperre

Schallläden – auch Schalljalousien oder Schallfenster genannt – haben nicht die Aufgabe, Glockenklang einfach abzuschotten. Vielmehr lenken sie den Schall so, dass er sich möglichst günstig im Umfeld verteilt: weg von empfindlichen Bereichen und hin zu den Zonen, in denen das Geläut gehört werden soll.

Sie sind daher ein wichtiges Instrument, um zwischen liturgischen und kulturellen Bedürfnissen und den Anforderungen des Lärmschutzes zu vermitteln.

Planung von Schallläden

Bei der Planung von Schallläden berücksichtigen wir:

  • Lage und Höhe der Schallöffnungen
  • Richtung der gewünschten Abstrahlung
  • angrenzende Wohn- und Ruhebereiche
  • statische und bauphysikalische Anforderungen

Die Lamellen werden so angeordnet, dass sie den Klang bündeln oder streuen können. Gleichzeitig soll genügend Öffnungsfläche verbleiben, damit die Glocken frei und nicht „gedämpft“ klingen.

Material und Ausführung

Schallläden werden meist aus Holz oder Metall gefertigt. Wichtige Aspekte sind:

  • Beständigkeit gegen Witterung
  • ausreichende Steifigkeit
  • Resonanzverhalten der Bauteile

Je nach Turm und gewünschter Wirkung kommen unterschiedliche Formen und Neigungswinkel der Lamellen zum Einsatz. In bestehenden Türmen prüfen wir auch Nachrüstlösungen, um vorhandene Schallöffnungen klanglich und immissionsseitig zu optimieren.

Glockenklang als gestalteter Klangraum

Ziel unserer Planung ist, dass das Geläut in der Umgebung als musikalischer Klang und nicht als störender Lärm wahrgenommen wird. Dazu arbeiten wir – wo nötig – mit akustischen Fachstellen und bestehenden Empfehlungen (z. B. TA Lärm) zusammen und verbinden diese mit unserer praktischen Erfahrung aus vielen Projekten.